Kommission: Strategie für Umgang mit hormonschädlichen Chemikalien

Die Europäische Kommission hat am 7. November 2018 eine Mitteilung zum Umgang mit endokrinen Disruptoren angenommen. Dies sind chemische Stoffe, die die Wirkungsweise des Hormonsystems verändern.

Der strategische Ansatz der EU im Umgang mit endokrinen Disruptoren ist auf folgende Ziele ausgerichtet:

  • Minimierung unserer Gesamtexposition gegenüber endokrinen Disruptoren unter besonderer Berücksichtigung wichtiger Lebensphasen wie Pubertät und Schwangerschaft;
  • schnellerer Aufbau einer umfassenden Forschungsgrundlage mit Blick auf eine wirksame, vorausschauende Beschlussfassung im Rahmen des EU-Forschungsprogramms „Horizont Europa“,
  • Förderung eines aktiven Dialogs, bei dem alle Beteiligten Gehör finden und zusammenarbeiten können. Hierzu wird die Kommission ein jährliches Forum zum Thema endokrine Disruptoren veranstalten und internationale Organisationen stärker bei ihren Arbeiten unterstützen.

In der angenommenen Mitteilung werden auch die derzeit erwogenen Initiativen dargelegt, mit denen die Kommission sicherstellen will, dass bereits bestehende Politikmaßnahmen in vollem Maße umgesetzt werden. Dazu gehören die Identifizierung endokriner Disruptoren, eine bessere Kommunikation entlang der Lieferkette und das Vorantreiben der wissenschaftlichen Bewertung endokriner Disruptoren mit Blick auf den Erlass weiterer regulatorischer Maßnahmen.

Spezifische Bestimmungen für den Umgang mit endokrinen Disruptoren sind insbesondere festgelegt in den Rechtsvorschriften über Pflanzenschutzmittel und Biozide, chemische Stoffe allgemein (REACH-Verordnung), Medizinprodukte und Wasser. In den Bereichen Lebensmittelkontaktmaterialien, kosmetische Mittel, Spielzeug und Schutz der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz gilt für Stoffe mit endokrinschädigenden Eigenschaften eine Einzelfallregulierung wie im Fall anderer Chemikalien mit gefährlichen Eigenschaften.

Auf dieser Grundlage wurden zahlreiche Stoffe mit endokrinschädigenden Eigenschaften verboten, oder es wurde die Exposition gegenüber diesen Stoffen auf ein Minimum reduziert, soweit technisch und praktisch möglich.

Weitere Informationen sind hier abrufbar, die Mitteilung der Kommission hier.