Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung: Zu kurz gesprungen

Vor der morgigen Bundestagsdebatte zur Digitalstrategie der Bundesregierung zeigt sich der Handelsverband Deutschland (HDE) enttäuscht.

„Das ist ein Bündel von Einzelmaßnahmen und keine vernetzte Strategie. Um das Potential der Digitalisierung voll ausschöpfen zu können, brauchen wir Maßnahmen, die alle Wirtschaftsbereiche mitdenken“, so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Gerade der Handel mit seinen 450.000 Standorten in ganz Deutschland ist auf eine Strategie für alle Regionen angewiesen. Nach wie vor fehlt aber an vielen Standorten die Infrastruktur für eine Digitalisierung der Unternehmen. Deshalb fordert der HDE einen flächendeckenden Breitbandausbau und rasche Lösungen, um schnelles Internet auch in ländliche Regionen zu bringen. „Schnelles Internet muss zur Daseinsversorgung durch den Staat gehören. Vor Ort brauchen wir die enge Zusammenarbeit aller lokalen Akteure, um beispielsweise WLAN-Angebote in jeder Innenstadt aufzubauen“, so Tromp weiter.Im Ausbau gemeinsamer digitaler Plattformen und öffentlicher WLAN-Angebote liegen große Chancen für die Innenstädte.

Neben dem Handel können sich dann auch Gastronomie, Dienstleister, Nahverkehrsunternehmen und die Verwaltung im Allgemeinen weiter digitalisieren und den Kunden online Angebote machen. Das stärkt den Erlebnisraum und Handelsstandort Innenstadt. Tromp: „Innovationen wie die Navigation per Smartphone in den Geschäften oder das Bezahlen mit dem Handy setzen ein gutes Netz voraus.“ Im Handel könnten dann Online-Shops und Geschäfte enger miteinander verzahnt werden und neue Services für die Kunden geschaffen werden. „Die Entwicklung digitaler Plattformen für ganze Städte stellt eine große Chance dar, die Digitalisierung ganzheitlich voranzutreiben“, so Tromp.