Lebensmittel von zweierlei Qualität: Kommission veröffentlicht Studie über sensorische Unterschiede bei Lebensmitteln

Die Kommission hat am 23. März 2020 die Ergebnisse des zweiten Teils einer von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) durchgeführten EU-weiten Testreihe zum Vergleich der Qualität von Lebensmitteln veröffentlicht.

Der erste Teil der Studie wurde 2019 vorgelegt und konzentrierte sich auf Unterschiede in der Zusammensetzung von Lebensmitteln. Etwa ein Drittel der geprüften Produkte wiesen laut Studie Unterschiede auf, die nicht unmittelbar den Informationen auf der Packungsvorderseite, sondern nur der Liste der Zutaten zu entnehmen waren. Mit dem zweiten Teil der Studie wollte man herausfinden, ob diese Unterschiede in der Zusammensetzung mit menschlichen Sinnen wahrgenommen werden können.

Die vorgelegten Ergebnisse ändern laut Kommission nichts an den Erkenntnissen aus dem ersten Teil der Studie: Die Unterschiede in der Zusammensetzung der Lebensmittel folgen keinem geografischen Muster. Gleichzeitig zeigen die nun vorgestellten Resultate, dass sensorische Unterschiede lediglich bei großen Abweichungen in der Zusammensetzung der Produkte deutlich erkennbar sind. So können sich beispielsweise erhebliche Unterschiede beim Zuckergehalt von Frühstückscerealien auf die Wahrnehmung der Gesamtsüße des Erzeugnisses auswirken. Im Gegensatz dazu konnten geringe Unterschiede bei der Zusammensetzung nicht wahrgenommen werden, z. B. bei einem geringfügig veränderten Fettgehalt in Kartoffelchips. Insgesamt wurden bei 10 der 20 geprüften Produkte sensorische Unterschiede festgestellt.

Da die Tests mit speziell geschulten Testpersonen durchgeführt wurden, ist anzunehmen, dass Durchschnittsverbraucher die Unterschiede nicht unbedingt in demselben Maß wahrnehmen dürften. Ob Unterschiede festgestellt werden konnten, hing nicht nur von der Größenordnung der Unterschiede bei der Zusammensetzung, sondern auch von den verwendeten Zutaten ab: Ein Unterschied zwischen verschiedenen künstlichen Süßstoffen in Orangenlimonade wurde wahrgenommen, nicht jedoch ein Unterschied zwischen verschiedenen natürlichen Süßungsmitteln in kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken.

Alle Ergebnisse der Studie finden Sie hier: https://ec.europa.eu/jrc/en/publication/results-eu-wide-comparison-quality-related-characteristics-branded-food-products-part-2-sensory